Die 60er Jahre
Am 7. Mai 1960 wurde noch einmal an den Bayerischen Meisterschaften für Akkordeon in Weilheim teilgenommen, bei dem das Orchester den 1.Platz in der Hauptstufe belegte. Dirigent bei diesen Meisterschaften war Dieter Lizurek, er hatte die Vertretung übernommen, weil Herr Fassmann wegen Herzproblemen eine Zeit lang pausieren musste. Dies sollte für lange Zeit (bis 1987) die letzte Teilnahme an einem Wettbewerb sein. War es die Zeit der Hochkonjunktur, die den Leuten keine Zeit mehr ließ, oder meinte Herr Fassmann, Platz 1 sei ohnehin nicht zu toppen? Wir wissen es nicht! Zur Muttertagsfeier am 13. Mai 1961 im Sportheim Kreutles tat sich, neben dem Orchester, Reiner Gottwald mit zwei Solobeiträgen hervor. Unter Mitwirkung der LYRA feierte man 1962 ausgiebig das 10jährige Bestehen des Vereins. Das Programm sah wie folgt aus: Ouvertüre in D, Walzer in As-Dur, Wenn ich ein König wär´, Harmonika auf Wanderschaft, Wiener Bürger, Italienische Dorfmusik, Ole guapa und Florentiner Marsch. Mit einem Solo, Concertino in G-Dur, glänzte einmal mehr? Na? Dreimal dürfen Sie raten! – Natürlich Reiner Gottwald, einer unserer besten Spieler.
„Musik ist die Kurzschrift des Gefühls“
(Leo Tolstoi)
Es gibt Dinge, die kommen selbst bei den fortschrittlich denkenden Menschen nicht aus der Mode. Seit Menschengedenken treibt es immer wieder Männlein und Weiblein zueinander (Ausnahmen lasse ich unerwähnt). Und so begann denn auch 1962 der Hochzeitsreigen. Den Anfang machten am 19. September unsere hochgeschätzten Wirtsleute Marga und Ludwig Blank in der Laurentius-Kirche in Roßtal. Die nächsten waren dann Marga und Franz Giptner. Sie gaben sich am 4. Mai 1963 das Jawort. Am 31. August 1963 sah man dann das Orchester im Schweinsgalopp durch Roßtal düsen, denn an diesem Tag standen gleich zwei Hochzeiten auf dem Terminkalender. Josef Dierl traute sich mit seiner Irmgard und auch Hans Knoll wollte nicht zurückstehen, deshalb trug er seine Anni am gleichen Tag zum Traualtar. Was blieb dem Orchester anderes übrig? Es musste Gas geben, um ja kein Bier schal werden zu lassen. Am Ende des Reigens der 60er, am 24. November 1967, gaben sich Anni und Sieghart Strupf das Jawort. Ob die Anni ihrem Sieghart auch immer so schöne Witzchen erzählt hat wie uns? Natürlich standen auch in diesem Jahrzehnt wieder eine Reihe Konzerte auf dem Programm. Erwähnenswert dabei ist die gute Harmonie mit den anderen Vereinen, allen voran der LYRA. „Es singt und klingt zum Feierabend“. Unter diesem Motto stand die Veranstaltung der LYRA am 30. November 1963 im Kandelsaal. Mitwirkende waren, neben dem Männer- und gemischten Chor der LYRA, das Hornquartett der Nürnberger Sinfoniker, Ernst Redwig (Solo-Posaunist), Klaus Ulrich (Klavier) und wir.
Die weiteren Termine sahen wie folgt aus: Am 12. März 1965 musikalische Umrahmung einer Veranstaltung in Rehdorf, am 27. November 1965 Mitwirkung am „Volkstümlichen Lieder- und Musikabend“ der LYRA, am 18. Dezember 1965 Weihnachtsfeier des Sängerbundes 1846 im „Goldenen Löwen“ in Zirndorf, am 27. April 1968 lud der „Liederkranz“ in Neumarkt/Oberpfalz zum Volkskonzert ein, am 6. Mai 1968 Lieder und Musikabend der LYRA, am 19. Mai 1968 Chorabend der Männergesangsvereine Weinzierlein und Regelsbach in Regelsbach, am 14. Dezember 1968 Weinachtsfeier beim SV Großhabersdorf und am 21. Dezember beim Sängerbund 1846. Am 17. Mai 1969 fanden die „Zirndorfer Kulturwochen 1968/1969“ statt. Neben vielen Chören und Orchestern beteiligte sich unser Orchester mit zwei Titeln: Präludium Op. 112 und der „Suite für Harmonika-Orchester“.
1966 stand der Kauf einer neuen Orgel für Christkönig an. Das Akkordeon-Orchester gab aus diesem Anlass ein Kirchenkonzert zusammen mit dem Kirchenchor St. Johannes. Der Reinerlös wurde zum Kauf der Orgel verwendet. Aus gleichem Anlass gab es nochmals einen Konzertabend der katholischen Pfarrfamilie mit unserer Mitwirkung. Die freiwilligen Spenden wurden dem gleichen Zweck zugeführt. Umrahmt von einem musikalischen Programm der Kapelle Kriegelstein, dem Kirchenchor und dem Akkordeon-Orchester Roßtal, verabschiedeten wir am 15. Dezember des Jahres 1967 Herr Pfarrer Otto Rodenbücher. Festredner waren Bürgermeister Wiesinger, Rektor Hönel, Herr Zankl, Pfarrer Etting, Pfarrer Grundherr und Baron von Landsberg.
Von links: Hans Knoll, Franz Giptner, Erwin Klink,
Theo Lösch und am Schlagzeug Herr Falkner.
Mit den Weihnachtsfeiern am 14. Dezember 1969 im „Goldenen Löwen“ zusammen mit dem Liederchor Siemens und dem Männerchor des Sängerbundes, und der „Weihnacht bei der LYRA“ am 20. Dezember im Kandelsaal, schlossen wir dieses Jahrzehnt.